KUNSTTHERAPIE |
KUNSTTHERAPIE - malen, modellieren, tanzen, schauspielen ... von Mag. Harald Fritz |
Die Therapie der Zukunft! |
Wir stehen am Beginn eines neuen Zeitalters. Schon die Babylonier
sprachen von einem großen "Saros", einem großen Zyklus, der 3600 Jahre
dauert. Am Übergang von einem Saros-Zyklus zum nächsten gibt es eine 200
jährige Übergangszeit und die bringt bedeutende Veränderungen in Bezug
auf Kultur, Technik, Gesellschaft. Beim vorigen Übergang ging die Kultur
der großen Göttin zu Ende – das Patriarchat startete mit neuen Werten,
neuen Technologien. Die jetzige Übergangs-Zeit von 1815 bis 2010 ist gekennzeichnet durch die Beendigung der patriarchalen Werte. Die Parole: "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!" war der Dolchstoß in die Mentalität der patriarchal, hierarchisch Gesinnten. Natürlich ist das Neue nicht gleich mit einem Schlag weltweit wirksam. Wir befinden uns in einer Übergangszeit. Aber von 1988 bis 2010 erleben wir die volle Schubkraft in ein neues Zeitalter, mit neuen Werten – den Werten des Wassermann-Zeitalters.
Themen dieses Zeitalters sind nun nicht mehr „Opfer, Leiden ...“ – diese
waren Schlagworte der Fischezeit.
Liebe ist nun nicht mehr, wenn sich einer opfert – Liebe ist, wenn man
mit seiner Individualität als wertvolles Mitglied anerkannt wird. Was ist nun meine Individualität, was sind meine Anlagen? Wo sind meine Fähigkeiten? In der Kunst-Therapie gehen wir davon aus, daß jeder im allerinnersten Kern sich selbst verwirklichen möchte, eigentlich kreativ ist. Jeder möchte im Grunde in Beziehung stehen und sich einbringen. Der Selbstbestimmungs-und Selbstverwirklichungs-Drang wird als oberster gemeinsamer Nenner von uns allen bewußt. Kunst-Therapie ist keine Symptom-Behandlung, keine Behandlung von Krankheiten und Störungen. Der Kunst-Therapeut nimmt an, daß jeder Mensch sich ursprünglich kreativ verwirklicht, im Innersten einen kreativen Kern hat – und diese Kreativität auf die Anforderungen des Lebens ausrichtet. Und somit werden Menschen in ihrer Selbst-Verwirklichung begleitet, egal wie gering oder groß ihre Verursachungs-Fähigkeit ist. Die Quellen unserer Therapie und auch der Medizin liegen in den Künsten. In der Zeit vor HOMER waren die Priester diejenigen, die mittels der Kulte die Menschen an den Willen der Götter heranführten. Die wirklichen Heiler waren die Götter. Krankheiten und Leiden wurden nicht behandelt, sondern es wurde geholfen, daß die Götter mit den Menschen arbeiten konnten, damit das Göttliche wieder in den Menschen einziehen konnte. Krankheit bedeutete bei den alten Griechen Folgen von Sünden gegen die Götter. Und Therapie bedeutet den Menschen zu begleiten im Dienst an seiner Heilung. Die Kulte dienten als die ersten Heil-Mittel, damit die Götter mit dem Menschen arbeiten konnten. ARISTOTELES definierte Katharsis als „Läuterung des Zuschauers durch die Tragödie!“ „PAIEON“ war die Bezeichnung sowohl für die amtierende Person als auch für den Akt des Heilens und auch für den Heil-Gesang. Für die PYTHAGORÄER hat die Musik zwei Wirkungen: einerseits die Anregung und Erheiterung des Geistigen, andererseits die Einflußnahme auf das Emotionale – um Schwermut zu vertreiben und zu beruhigen und besänftigen. Heilte nicht DAVID den schwermütigen König SAUL durch dessen meisterliches Harfen-Spiel?! žHIRON als der Archetyp des Heilers unterrichtete in der Heil-Kunst, war in den Künsten bewandert, war Sänger und Musiker und beherrschte die „Heil-Sprache“. ASKLEPIOS, Chirons göttlicher Schüler heilte nun durch die verschiedensten künstlerischen Prozesse. Die kunst-therapeutischen Prozesse begleiten den Menschen und führen diesen an die Prinzipien und Kräfte, die im Universum wirken heran. Kunst-Therapie versteht sich als ein Begleiten am Heilen, am Gesunden, durch ein bewußtes Sich-einlassen in die Wirk-Kräfte, die den verschiedenen künstlerischen und kreativen Prozessen eigen sind. Jeder einzelne künstlerische Prozess bewirkt und fördert etwas im Menschen, das exakt dieser Kunst entspricht. Jede Kunst spricht einen anderen Sinn an und die Gesamtheit der Künste bewirkt im Inneren die vielfältigste Anregung. Die Wirk-Prozesse der einzelnen Künste sind für uns, was die Götter für die alten Griechen waren. |
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