GESUNDHEITSTIPPS
Sonntag, 14. Juli 2002
Eine andere Weise Körper, Gesundheit und Krankheit zu betrachten!

Teil III - Serie von Claudia Schauer


TCM-Home

Teil I

Teil II

Diätetik in der Traditionellen Chinesischen Medizin:
Ernährung nach den 5 Elementen

CLAUDIA SCHAUER
Wiener Zentrum für TCM

Tel:
0699/10067197
E-Mail:
schauer@tcm-academy.org

Allgemein förderliche Nahrungsmittel: Morgens:
Getreide mit Obst, Brot getoastet, Ei oder auch Nudelsuppe, MisoSuppe Mittags: Nudeln, Getreide, Kartoffel, Fleisch, Gemüse Abends: Suppe, gedünstetes Gemüse, etwas Fleisch oder Fisch
Nahrungsmittel, die allgemein Disharmonien hervorrufen:
zuviel Zucker, zuviel Brot, zuviel Wurst, zuviel Käse, zuviel Alkohol, zuviel tierisches Fett, zuviel Fleisch, zuviel Rohkost, zuviel kalte Speisen, Eis, unregelmässiges Essen, schlingen, hastiges Essen

Die chinesische Ernährungstherapie basiert wie die Kräuterheilkunde, Akupunktur, TuiNa-AnMo Therapie auf der Basis der TCM. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der TCM um Substanz, wie Blut, Säfte, Essenz und Yin im Körper aufzubauen! Genauso aber auch Qi und Yang. Sie gehört wie die Kräutertherapie zu den Yin-Methoden in der TCM.

"Wer gut schläft und verdaut wird alt!" (mindestens einmal täglich geformter Stuhl) über den dreifachen Erwärmer wird Nahrung in Qi, Blut, Säfte und Essenz umgewandelt. D.h. dass die Quantität und die Qualität der Nahrung, ihre Zubereitung und ihre Auswahl die Substanzen des Körpers und damit unser Wachstum und unsere Vitalität ernorm beeinflussen. Es gibt kein Nahrungsmittel, das prinzipiell schlecht oder gut ist. Vielmehr hängt es von der inneren Harmonie oder Disharmonie ab, ob es uns mehr Schaden zufügt oder nicht. Westliche Diäten oft zu einseitig, da es kein genaues Differenzierungsinstrumentarium wie in der TCM gibt.

Was bedeutet das? Zunächst unterscheidet man zwischen Präventiv- und Kurativ-Diätetik. In der Präventiv-Diätetik achtet man entsprechend seiner Grundkonstitution auf Nahrungsmittel, die diese unterstützen. In der Kurativ-Diätetik, unterstützt man die Heilung des Körpers. In beiden Fällen bedarf es einer genauen Untersuchung und Differenzierung der Klienten! D.h. Feststellung der Symptome, auch der geringsten - Zungen, Puls- und Gesichtsdiagnostik. Daher ist es wichtig, trotz der vielen Bücher am Markt zu einem TCM-Therapeuten zu gehen, der die Grundlagen beherrscht und den Überblick über sämtliche Diziplinen behält.

Milz und Magen spielen die Hauptrolle bei der Versorgung der anderen Organe mit Qi, Blut, Säften und Essenzen sowie bei Extraktion, Umwandlung und Transport von Nahrungs-Qi. Die Milz in der TCM ist nicht mit unserer Milz vergleichbar, sie entspricht mehr dem Zwölffingerdarm und der Bauchspeicheldrüse.

In der TCM werden die Nahrungsmittel nach ihrer energetischen Wirkungsweise klassifiziert:

  1. energetisches Temperaturverhalten: kalt, kühl, neutral, warm, heiss
  2. Geschmack: süss, scharf, salzig, sauer, bitter, neutral
  3. Wirkrichtung: steigend, schwebend, sinkend, fallend
  4. Funktionskreisbezug: Milz, Magen, Lunge, Dickdarm, Niere, Blase, Leber, Gallenblase, Herz, Dünndarm
  • warm, heiss: zerstreut Kälte im Körper
    • erwärmen die Mitte: z.B. Fenchel, Huhn, Ingwer
    • stärken das Yang: z.B. Shrimps, Lamm, Knoblauch
  • kalt, kühl:
    • leiten Feuer aus: z.B. Spargel, Wassermelone
    • kühlen Hitze: z.B. Pfefferminze, Melisse, Blattsalat
    • entgiften: z.B. Mungobohnen, Soja, Chrysanthemenblüten
    • beruhigen den Geist: z.B. Weizen, Dinkel
  • neutral: ausgleichende Wirkung
  • süsser Geschmack gehört zur Erde, wirkt auf Milz und Magen. Zuviel schwächt Milz und Magen. Funktion: ernährend, stärkend, tonisierend, harmonisierend, befeuchtend, baut Substanz auf.
  • scharfer Geschmack: gehört zu Metall und wirkt auf Lunge und Dickdarm. Zuviel schadet der Lunge und dem Dickdarm. Funktion: zerstreuend - wirkt auf die Oberfläche, bewirkt schwitzen, bewegend - löst Stagnation im Körper auf
  • salziger Geschmack: gehört zum Wasser und wirkt auf Niere und Blase, zuviel schwächt diese. Funktion: erweichend - weicht Verfestigungen auf und löst Stauungen, hinuntertreibend - fördert den Stuhlgang und die Diurese
  • saurer Geschmack: gehört zu Holz und wirkt auf Gallenblase und Leber, zuviel staut sie. Funktion: zusammenziehend - bewahrt die Säfte und das Yin, blockierend - kann zu Stau führen
  • bitterer Geschmack: gehört zu Feuer und wirkt auf Herz und Dünndarm, zuviel wirkt austrocknend. Funktion: trocknend, hinuntertreibend

Ein guter TCM-Therapeut verbindet immer Akupunktur, Kräutertherapie etc. mit Ernährung, da er weiß, was unpassende Nahrung im Körper anrichtet und wie sie gegen die Therapie arbeiten kann!

Weiters berücksichtigt man auch die Jahreszeiten, auch wenn jemand individuell angesehen wird! Fehlernährung in einer Jahreszeit kann sich auf die nächste bzw. übernächste negativ auswirken.

Präventiv kann man generell folgendes sagen (Achtung: nicht individuell auf den einzelnen abgestimmt):

  1. regelmäßig essen
  2. langsam kauen
  3. Gekochtes essen - unterstützt den Extraktionsprozess des Magens und hält ihn warm, so kann die Nahrung besser verdaut werden. Im Sommer kann der rohe Anteil der Nahrung erhöht , im Winter sollte er auf ca. 10 % reduziert werden.
  4. keine Mikrowellenkost, keine denaturierten Nahrungsmittel, kein Dosenfutter essen
  5. keine bzw. wenig Tiefkühlkost, denn in beiden Fällen hat diese Nahrung wenig oder weniger Lebensenergie!
  6. bevorzugt frische Nahrungsmittel verwenden - Vor allem, wenn man krank ist!
  7. Nicht zu viel auf einmal essen, dies schädigt Milz und Magen
  8. Hauptmahlzeiten: morgens und mittags, abends nur eine Kleinigkeit essen (bis spätestens 18 Uhr)
  9. generell nicht zu spät essen!
  10. keine eisgekühlten Getränke

Wenn man sich bereits an die oben erwähnten Regeln hält, kann man seinen Geist und Körper bis ins hohe Alter frisch halten. Bei speziellen Problemen ist es besser eine/n TCM-TherapeutIn aufzusuchen.

 


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