BUCHTIPP |
April
18, 2009
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Der Psychocoach DER GEIST AUS DER FLASCHE Alkohol - Genuss statt Muss! |
Winter, Andreas 1. Aufl. 2008, ISBN: 978-3-938396-17-9, 114 Seiten |
Frage: Wie schaffen es einige Menschen, nur gelegentlich Alkohol zu trinken, während andere kaum davon lassen können und manche daran sogar zugrunde gehen? |
Der fünfte Band der Psychocoach-Reihe widmet sich dem Phänomen „Alkoholismus“ und zeigt, wie aus dem „Muss“ ein „Kann“ wird Mit dem mittlerweile fünften Band der Psychocoach-Reihe setzt der Diplom-Pädagoge und Autor Andreas Winter seinen Kampf gegen irrtümliche Krankheitsbilder und deren unzureichende Behandlung fort. Dabei lässt er sich auch von den teilweise heftigen Reaktionen aus den Reihen etablierter Mediziner nicht beirren. Kriterium seiner Arbeit ist vielmehr eine streng wissenschaftliche Methode und der Erfolg bei den Betroffenen. Und so formuliert er in seinem neuen Buch eine These, die so provokant wie pragmatisch ist und die Aufmerksamkeit auf persönliche Gründe statt pathologische Symptome lenkt: Alkoholismus sei demnach keine Krankheit, sondern eine spezielle Kompensation von Angst! Unterschied zwischen körperlicher Sucht und psychisch veranlasstem Zwangsverhalten Warum Menschen zu Trinkern werden, sei keine Folge eines Unfalls, einer Infektion und erst recht nicht die Folge von gelegentlichem Kontakt mit Alkohol. Den Alkohol einfach aus dem Körper wegzulassen verhindere daher zwar alkoholbedingte Organschädigungen, befreie einen Menschen aber nicht von der Ursache der Sucht. Erst wenn ich weiß, warum ich was und in welcher Situation zu mir nehme, erhalte ich den Schlüssel dafür, eventuellen Missbrauch und Kontrollverlust zu vermeiden. Das bloße Aufhören mag vielleicht die Leber, aber noch lange nicht das Leben retten. Oder wie Winter in Analogie zur Computertechnologie vorschlägt: Erst muss das Virus von der Festplatte gelöscht werden, dann kann man neue Programme installieren, d. h. erst müssen die Hintergründe des Alkoholmissbrauchs aufgedeckt werden, um das Verhalten zu verändern. |
Besonders Jugendliche greifen immer häufiger und früher zur Flasche oder zu anderen Drogen. Würden Sie dies für eine neue Entwicklung halten, die es so noch nicht gab? Winter: Gerade bei Jugendlichen zeigt sich ganz besonders deutlich, dass wir es beim Alkoholmissbrauch nicht mit einer Krankheit, sondern mit einem biografisch erklärbaren Verhalten zu tun haben. Dass Jugendliche versuchen, sich von althergebrachten Strukturen zu befreien, ist historisch nicht neu, wohl aber das Ausmaß dieser Befreiungsversuche. Alkoholexzesse mit anschließendem Krankenhausaufenthalt sind zum einen Denkzettel an die als moralisierend empfundenen Eltern, zum anderen die Flucht vor gesellschaftlicher Bevormundung. Die junge Generation lernt Freiheit durch die Medien kennen, wurde aber noch im autoritären Geiste der Nachkriegseltern erzogen. Dieses Schnuppern an der "grenzenlosen Freiheit" ist es, was den Erwartungsdruck der Gesellschaft so sinnlos und damit so unerträglich erscheinen lässt. Das Austesten und Überwinden der eigenen Grenzen durch Drogen birgt damit die Möglichkeit einer Machterfahrung, die in Elternhaus und Schule offenbar nicht möglich war. Bislang scheint Abstinenz das einzige therapeutische Mittel gegen die so genannte "Alkoholsucht" zu sein. Was halten Sie von dieser Methode? Worin besteht der Unterschied zwischen "Sucht" und "Zwang", und was ist der wahre Hintergrund übermäßigen Alkoholkonsums? Winter: Der Hauptunterschied ist der, dass eine Sucht ein rein körperliches Verlangen darstellt, welches bei vergleichbaren biologischen Organismen auch vergleichbare Verläufe und Auswirkungen hat. Ein Zwang hingegen ist im Verhalten angesiedelt und gehört damit nicht in den körperlichen, sondern in den seelischen Bereich. Psychische Ursachen können aber nicht mit medikamentöser Behandlung aufgelöst werden, sondern nur mit geisteswissenschaftlichen Methoden. Damit wird der wahre Hintergrund des Alkoholkonsums noch einmal deutlich: Es ist eine tiefsitzende Angst, meist Versagensangst, die man bekämpfen will, damit man die eigenen Unsicherheiten bzw. die Übermacht des gesellschaftlichen Drucks nicht länger empfindet. Für dieses Erleichterungs- und Freiheitsgefühl nehmen Alkoholiker sogar gesundheitliche Schäden in Kauf. Das rein körperliche "Trinken-Müssen" kommt erst viel später zum Verlauf dazu. Schon seit Jahrzehnten wird versucht, verschiedene Trinker-Typen zu differenzieren. Was gibt es hier für Unterschiede und was ist der Sinn solcher Typologien? Plakativ formuliert, könnte man Ihren tiefenpsychologischen Ansatz gegen den Alkoholmissbrauch als "Aufklärung statt Abstinenz" umschreiben. Wo sehen Sie die Vorteile und die Grenzen dieser Methode? |
Der Psychocoach 1: |
Der Psychocoach 2: |
Der Psychocoach 3: Abnehmen ist leichter als Zunehmen |
Der Psychocoach 4: Liebe, Sex und Partnerschaft |
Der Psychocoach 6: Anti-Aging |